Wodurch zeichnen sich Waldorfpuppen aus?
Waldorfpuppen sind aus reinen Naturmaterialien hergestellt.
Daher sind sie warm und weich anzufühlen.
Was sagt Rudolf Steiner zum Thema Puppen?
Rudolf Steiner sagt Folgendes über Puppen:
„Man kann einem Kind eine Puppe machen, indem man eine alte Serviette zusammenwindet, aus zwei Zipfeln Beine, aus zwei Zipfeln Arme fabriziert, aus einem Knoten den Kopf, und dann mit Tintenklecksen Augen und Nase und Mund malt. […] Wenn das Kind die zusammengewickelte Serviette vor sich hat, so muß es sich aus seiner Phantasie heraus das ergänzen, was das Ding erst als Mensch erscheinen läßt. Diese Arbeit der Phantasie wirkt bildend auf die Formen des Gehirns. […] Erhält das Kind die sogenannte ’schöne Puppe‘ [Anm.: Hier ist eine detailreiche Puppe aus dem Kaufhaus gemeint], so hat das Gehirn nichts mehr zu tun. Es verkümmert und verdorrt, statt sich aufzuschließen.“ (Rudolf Steiner, Die Erziehung des Kindes vom Gesichtspunkte der Geisteswissenschaft)
In ähnlicher Weise regt er an, dem kleinen Kind weniger das perfekte, fertige Spielzeug zu geben, sondern vielfältig geformte Materialien. Beobachtet man ein kleines Kind beim Spiel, so reicht z. B. ein Kochlöffel oder ein Bauklotz aus, um das Telefonieren der Erwachsenen nachzuahmen…
Wohin hat sich die Waldorfpuppe heute entwickelt?
Der Name „Waldorfpuppe“ ist heute ein geschützter Name (zum DPMA-Register-Eintrag), den nur die Firma Käthe Kruse führen darf. Aber es gibt inzwischen eine Vielzahl ähnlich gestalteter Puppen zu kaufen.
Vergleicht man diese Puppen mit der Anregung Rudolf Steiners, so sind es alles perfekt ausgestaltete Puppenkinder. Vergleicht man allerdings diese Puppen mit den herkömmlichen Kaufhauspuppen, sieht man deutlich das Zurückgenommene in der Ausgestaltung. Es fehlen die Details wie Wimpern, Augenbrauen, Lippen, es gibt keine Finger und Zehen und auch keinen Bauchnabel. Die Mimik ist freilassend und nicht festgelegt. Daher kann die Phantasie des Kindes das Puppenkind leichter lachen und weinen lassen, so wie es das gerade für sich und sein Spiel braucht.
Worin unterscheiden sich meine Puppen von anderen Waldorfpuppen?
Im Vergleich zu den anderen käuflichen Waldorfpuppen sind meine Puppenkinder in der Ausgestaltung des Gesichtes noch etwas stärker zurückgenommen oder anders ausgedrückt: für die Phantasie des Kindes noch etwas freilassender.
Ich lasse gerne auch das angedeutete Näschen weg. Es ist ohnehin die schwächste Stelle im kleinen Puppengesicht und am schnellsten durchgescheuert. Auch male ich vorzugsweise Augen und Mund, weil der Blick dann weicher und offener erscheint. Der Nachteil ist, dass man das Gesichtchen von Zeit zu Zeit nachmalen muss, was sicher jede Mutter mit einem gut gespitzten Holzbuntstift bewältigt.
Meine Kinder meldeten sich, wenn es an der Zeit war, das Gesicht nachzumalen, wobei die Wichtigkeit von Augen und Mund für die Kinder sehr unterschiedlich war. Sie schauten auch gerne dabei zu und freuten sich über die wiedergewonnenen klaren Gesichtszüge.
Auch sind meine Puppen sehr formstabil durch die feste Stopfweise. Und geht doch mal etwas kaputt, kann man ihnen einfach eine neue Haut überziehen.
Auf Wunsch kann ich Gesichter auch gerne sticken. Siehe dazu: Sonderanfertigungen